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Resträumen und Ausschneiden mit nur einem Werkzeugwechsel

Es sollen in einer Platte Ausschnitte angefertigt werden,
damit möglicht schnell gearbeitet wird, sollen diese soweit
möglich, mit einem großen Werkzeug erfolgen.
Für das Fräsen von kleinen Bohrungen und von kleinen Details,
wie z.B. Ecken von Rechtecken, soll ein kleineres Werkzeug
verwendet werden, das nur dort eingesetzt wird, wo das große
Werkzeug nicht hinein passt (Resträumen).

Beim Resträumen werden die Bereiche gemerkt, in denen das
Werkzeug nicht eintauchen kann. Ein anschließendes kleineres
Werkzeug kann dann nur diese kleinen Reste bearbeiten.

Beispiel, ein Werkstück (rot) mit einem rechteckigem
Ausschnitt (blau):

Der Ausschnitt wird mit einem groben Werkzeug geräumt:

Es bleibt in den Ecken Material stehen, dieses kann gezielt
mit einem kleineren Werkzeug geräumt werden.
Hierzu wird in der Anweisungsliste eine zweite Anweisung
eingefügt mit einem kleineren Werkzeug. Diese Anweisung
erhält zusätzlich einen Haken bei Restbearbeitung:

Damit "kümmert" sich dieses Werkzeug nur um die Reste, die
das vorherige Werkzeug zurück gelassen hat.
Der Ausschnitt im Werkstück sieht jetzt so aus:

In den Ecken sind jetzt die Wege des kleinen Werkzeuges zu sehen.

 

Soll jetzt zum Schluss das gesamte Werkstück mit dem großen
Werkzeug ausgeschnitten werden, dann wäre ein weitere Wechsel des
Werkzeuges notwendig;
1)   Großes Werkzeug um den Ausschnitt auszuschneiden
2)   kleines Werkzeug für die Ecken im Ausschnitt
3)   Großes Werkzeug zum Ausschneiden des Werkstückes.
Es muss also zweimal das gleiche Werkzeug eingespannt werden.
Dies ist bei zwei Werkzeugen nicht unbedingt von Nachteil, zur
Fertigung des nächsten Werkstückes würde in der ersten Stufe ja
wieder das große Werkzeug benötigt. Aber bei mehr als 2 Werk-
zeugen sähe dies anders aus, es käme jedes Mal ein eigentlich
überflüssiger Werkzeugwechsel vor.
Das kleine Werkzeug muss vor Ausschneiden verwendet werden, da
nach dem Ausschneiden das Werkstück ja nicht mehr gehalten wird.

Lösung:
Es wird für die erste Anweisung unter Optionen
"Bahndatei nicht ausgeben" angewählt:

Damit wird in der ersten Anweisung zwar mit dem großen
Werkzeug gerechnet, aber die Bahnen werden nicht gefräst.
Als erstes wird das kleine Werkzeug verlangt und mit
diesem werden nur die Ecken gefräst.
Das große Werkzeug wird erst in einer dritten Anweisung
benutzt. Diese entspricht der ersten Anweisung, nur das
jetzt nicht die Option "Bahndatei nicht ausgeben"
angewählt wird.
Als letztes fehlt noch die Anweisung für das Ausschneiden
des Werkstückes.

Falls noch ein drittes Werkzeug für andere Arbeiten
notwendig ist, müsste dies ganz zu Anfang verwendet
werden.

Falls z.B. auch runde Ausschnitte vorkommen, so
werden diese mit der Restbearbeitung automatisch auf
die Werkzeuge aufgeteilt.
Bohrungen, in die das große Werkzeug passt, werden
nur mit dem großen Werkzeug gemacht.
Kleine Bohrungen, in die das große Werkzeug nicht
passt, werden nur mit dem kleinen Werkzeug gefertigt:

In dem Beispiel kommt eine kleine und eine große
Bohrung dazu:

Wird jetzt die Berechnung der Werkzeugbahnen gestartet,
ist zu sehen, das die kleine Bohrung mit dem kleinen
Werkzeug, und die große Bohrung mit dem großen Werkzeug
bearbeitet wird:


 

Die Anweisungen der Anweisungsliste in der Übersicht:

    Werkzeug  Berechnung           Option

a)  Groß      Innen 2D umfahren    Nicht ausgeben.  
b)  Klein       "                  Restbearbeitung
c)  Groß      wie a)               -
d)  Groß      Außen 3D umfahren    - 

Die Anweisungen a) bis c) gelten für die inneren Konturen,
die Anweisung d) nur für die Außenkontur des Werkstückes.

Da die Anweisung a) keine Werkzeugbahnen ausgibt, wird mit
der Anweisung b) als erstes das kleine Werkzeug angefordert.
Mit der Anweisung c) wird das große Werkzeug verlangt.
Die Anweisung d) verlangt kein neues Werkzeug, das das
benötigte große Werkzeug durch die vorherige Anweisung
bereits verlangt wurde.

 

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