Fräsen von Innengewinde
Stand: 8. Nov. 2012
Vorraussetzungen
BESgrav ab Version 3.33C, ab Softwareumfang Grundpaket (Einsteiger Paket reicht nicht) | |
BES/C-Steuerung ab Version 3.20 | |
BES/P Steuerung ab Version 2.44 | |
BES/T Steuerung ab Version 1.89 | |
KUHLMANN Steuerung Cx268 (Z.B. CS268, CG268) | |
Spezielle Gewindefräser (nicht Gewindeschneider) |
Geometrie
für das Gewinde fräsen
An
jeder Position, an der ein Gewinde gefräst werden soll, müssen
Sie einen Bohrpunkt (PIK) setzen. Mit Tool Punkt erzeugen:
Diesen Bohrpunkten vergeben Sie gemeinsam ein Attribut, das auf Anweisungsliste
gestellt ist und vergeben eine Ebenennummer.
Vor
dem Fräsen der Gewinde müssen die Bohrlöcher erstellt
werden.
Die Werte können Sie entsprechenden Tabellen entnehmen.
(Anhaltspunkt bei M-Gewinden: Gewindedurchmesser * 0,8 ergibt den Durchmesser
für das Bohrloch.) Wenn Sie dazu keinen passenden Bohrer
verwenden, sondern das Loch fräsen wollen, müssen Sie zusätzlich zu den Bohrpunkten ein Kreis mit dem Solldurchmesser
des Loches an der gleichen Stelle erzeugen. Diese Kreise bekommen ebenfalls
das Attribut Anweisungsliste und eine Ebenennummer. Die Ebenennummer muss sich jedoch von der Nummer des Bohrpunktes
unterscheiden, da unterschiedliche Anweisungen zugeordnet werden müssen.
Zur Zeit wird keine automatische Startpunktsortierung für die Bohrpunkte vorgenommen. Die Bohrpunkte werden in der Zeichenreihenfolge abgearbeitet. Sie müssen gegebenenfalls mit dem Werkzeug für Reihenfolge eine Optimierung vornehmen.
Werkzeuge
Im Werkzeugspeicher geben Sie den Gewindefräser als Zylinderfräser ein. Als Durchmesser tragen Sie den echten Außendurchmesser des Fräsers ein. Dieser Wert wird von den Gewindefräszyklen verwendet! (Durchmesser des Gewindefräsers sollte kleiner sein als das Loch für das Vorbohren.)
Anweisungsliste
In der Anweisungsliste kommt als erste Anweisung der Bohr- oder Fräsvorgang für die Löcher. Sie müssen die Löcher tiefer bohren bzw. fräsen, als das Gewinde gefräst werden soll. Und zwar wird das Gewinde 1.1 * Gewindesteigung tiefer gefräst, als Sie die Tiefe beim Gewindefräsen angeben. (Vorgabe Zyklus der Firma Kempf-Werkzeuge).
D.h. bei einem M4-Gewinde mit Steigung 0.7 muss das Loch mindestens 0,77 mm tiefer sein, als die angegebene Gewindetiefe. Wenn Sie einen Bohrer verwenden, müssen Sie zusätzlich die konische Spitze berücksichtigen.
Als
zweite Anweisung folgt das Fräsen der Gewinde. Wählen
Sie dazu den neuen Befehl Gewinde aus der Liste aus.
Im Hauptfenster geben Sie die Ebenennummer Ihrer Bohrpunkte, die
Technologie, die Tiefe des Gewindes und die Werkzeugnummer
(Gewindefräser !) an.
Achtung ! Aus der Technologie wird lediglich der Vorschub und die Spindeldrehzahl verwendet. Die Spantiefen werden von den Zyklen ignoriert !
Unter dem Button Optionen erscheint ein Dialog, dort geben Sie die speziellen Werte für das
Gewinde an.
Das wäre
Der Zyklus | |
Die Steigung des Gewindes | |
Durchmesser des Gewindes |
Die weiteren Felder sind freie Parameter für den Zyklus. Bei den mitgelieferten Zyklen werden sie nicht verwendet.
Als Zyklen stehen zur Verfügung
- Thread1Up.MAK = Fräsen von unten nach oben
- Thread1Down.MAK = Fräsen von oben nach unten
Diese Zyklen stehen in dem Verzeichnis, dass für DIN-Zyklen eingestellt ist (Unter Optionen / Voreinstellungen / Abarbeiten von DIN-Dateien). Standardmäßig ist dies das Unterverzeichnis \Impdata in der BESgrav Installation. Es handelt sich um ASCII-Dateien im DPL (DIN Programming Language). Sie können bei Bedarf angepasst werden bzw. Sie können neue Zyklen passend zu Ihren Gewindefräsern erstellen.
Die
Steigung für ein Gewinde kann der DIN-Tabelle entnommen werden.
Hier einige Werte nach DIN für Regelgewinde M:
Nenndurchmesser |
Steigung |
3 |
0,5 |
4 |
0,7 |
5 |
0,8 |
6 |
1,0 |
Der
unter Durchmesser einzugeben Wert ist der
Nenndurchmesser des Gewindes. Bei einem M4-Gewinde wären das 4
mm.
Weitere Schritte
Nach
dem Erstellen der Anweisungsliste müssen Sie den Rechenvorgang
starten. Das geht sehr schnell, da lediglich eine Datei mit
Zyklusaufrufen angelegt wird. Entsprechend sehen Sie nach dem
Berechnen keine Werkzeugbahnen auf dem Bildschirm.
Da jedoch im Allgemeinen auch die Löcher vorgebohrt werden, erscheinen
lediglich die Werkzeugbahnen für das Vorbohren.
Die Zyklen werden bei der Maschinenausgabe bzw. beim Testlauf ausgeführt. D.h. beim Testlauf können Sie die Werkzeugbahn in der Draufsicht mit Anfahr- und Abfahrbogen sehen.