Mit einem Zusatzpaket, dem 3D-Simulator, können Sie ihr fertig berechnetes Werkstück in 3D betrachten. Der 3D-Simulator stellt Ihr Werkstück als Volumen- oder Körpermodell realitätsnah da.
1. Werkstückvorbereitungen
Sie geben bei der Werkstückgröße zusätzlich die
Dicke des Materials an. Das geschieht in BESgrav beim Menüpunkt Datei
unter Werkstückgröße.
Die Werkzeugbahnen müssen berechnet sein. D.h. bei Werkstücken
mit Anweisungsliste müssen Sie die Berechnung über dem Menüpunkt
Bahnerstellung / Berechung starten.
2. 3D-Simulator aufrufen
Der Aufruf geschieht über den Menüpunkt Maschine / Simulation
3D.
Wie beim Testlauf auch, wird zunächst eine Maschinenausgabe
auf Datei vorgenommen. Diese Datei ist die Zusammenfassung der Werkzeugbahnen
einschließlich Mehrfachwerkstück, Zählfeld und Variabler
Text. Wenn die Datei erstellt ist, wird der Simulator
gestartet.
Sie können den Simulator auch nach einem Testlauf aus dem Dialog
Berechnete
Fräszeiten heraus starten.
Voraussetzung: Unter
Maschine / Testlauf
Einstellungen... war der Haken bei Simulation aktiv gesetzt.
Während der Simulator läuft, können Sie mit
BESgrav
nicht weiterarbeiten. D.h. Sie können nicht per Task-Wechsel zwischen
Simulator und BESgrav wechseln, sondern müssen vielmehr
erst den Simulator beenden. Sie kommen dann automatisch zurück zu BESgrav.
3. Der Simulator
Mit dem Aufruf des Simulators beginnt sofort die Berechnung des Volumenmodells.
Die Berechnung wird für das gesamte Werkstück durchgeführt.
Die Auflösung ist dabei so gewählt, dass sich eine etwas vergröberte
Ansicht ergibt um die Rechenzeit im Rahmen zu halten.
3.1 Erste Darstellung
Nach der Berechnung wird das gesamte Werkstück als Volumenmodell
dargestellt. Über die Buttons haben Sie nun die Möglichkeit die
Ansicht zu ändern, Teile zu vergrößern oder das Werkstück
zu drehen.
3.2 Ansicht einpassen
Mit dem Button
wird die aktuelle Ansicht des Werkstückes in den Bildschirm
eingepasst.
Sie sehen das Werkstück mit aktuellem
Zoomfaktor und Drehung in der Mitte des Bildschirms.
3.3 Festlegen/Ändern der Ansichtsrichtung
Mit dem linken Button wählen Sie eine vorkonfigurierte Ansicht
an. Um welche Ansicht es handelt, legen Sie per rechter Maustaste auf den
Button fest. Die neue Ansicht wird erst aktiv, wenn Sie mit der linken
Maustaste den Button betätigen.
Die beiden anderen Button sind fest konfigurierte Ansichten. Mit den
mittleren Button lösen Sie eine Draufsicht aus. D. h. Sie sehen entlang
der Z-Achse auf das Werkstück. Eine Drehung um die Z-Achse bleibt
erhalten.
Mit dem letzten Button dieser Gruppe lösen Sie eine Seitenansicht
aus. Eine bereits vorhandene Drehung um die Z-Achse bleibt wiederum erhalten.
3.3 Drehen der Ansicht
Mit diesen Buttons können Sie das Werkstück in allen 3 Freiheitsgraden
drehen. Mit jedem Tastendruck wird ein Drehungsschritt ausgeführt.
Wie groß dieser Schritt ist, legen Sie per rechter Maustaste auf
einen der Buttons fest. Der eingestellte Drehungsschritt gilt für
alle 6 Buttons dieser Gruppe.
Anmerkung: Die Drehung kann auch frei Hand mit der Maustaste vorgenommen
werden. Siehe unter 3.6
3.4 Verschieben der Ansicht
Parallel zur Drehung des Werkstückes können Sie die Ansicht
auf dem Bildschirm verschieben. Auch hier legen Sie per rechter Maustaste
die Schrittweite fest.
Anmerkung: Die Verschiebung kann auch frei Hand mit der Maustaste vorgenommen
werden. Siehe unter 3.6
3.5 Vergrößern/Verkleinern (Zoom) und Neuberechnung
Mit dem linken Button wird der gesamte Rohling in der aktuellen Drehung
dargestellt. Die von BESgrav übergebenen Rohlingsmaße
werden verwendet.
Mit den beiden anderen Buttons können Sie entsprechend dem
Symbol die Darstellung in Stufen vergrößern oder verkleinern.
Die Größe der Stufe ändern Sie durch Betätigen des
Buttons mit der rechten Maustaste.
Ein Zoom per Rahmen ist ebenfalls möglich. Siehe unter 3.6
Eine Vergrößerung der Darstellung erfolgt zunächst in
der gleichen Auflösung wie die gesamte Darstellung. D.h. Sie erhalten
eine zackige grobe Darstellung. Um eine verbesserte Darstellung
zu erhalten, muss neu gerechnet werden . Das können Sie gezielt
über den Menüpunkt Berechung / Starten auslösen. Es
wird dann nur der vergrößerte Bereich neu gerechnet.
Sie können
auch den Auto-Button
betätigen. Dann wird bei jedem Zoom neu gerechnet.
Wie grob bzw. wie fein gerechnet wird, können Sie über den
Menüpunkt Ansicht/Qualität beeinflussen. Auch hier gilt,
wenn der Auto-Button
nicht betätigt ist, muss neu gerechnet werden.
3.6 Weitere Bedienmöglichkeiten mit der Maustaste
Auch mit der Maustaste können Sie das Werkstück drehen, verschieben
und vergrößern.
Wenn Sie mit der linken Maustaste in das Werkstück greifen,
können Sie es in allen Richtungen drehen. Die Darstellung bleibt solange
im "Drehmodus", bis Sie die Maustaste loslassen. Das wird Ihnen besonders
auffallen, wenn Sie unter Ansicht / Simulation... im Abschnitt
Ansicht
in Bewegung die Art als Punkte eingestellt haben, dann erfolgt
eine gepunktete Darstellung während der Bewegung statt der Flächendarstellung.
Aber auch im Modus Flächendarstellung wird auf Punktedarstellung übergegangen,
wenn die Darstellung zu lange dauert.
Um das Werkstück zu verschieben,
betätigen Sie zusätzlich
die Umschalttaste und führen dann mit gedrückte linker Maustaste
die Verschiebung in den beiden Freiheitsgraden aus. Auch hier wird während
der Bewegung in Punkten oder wahlweise Flächen dargestellt.
Um einen Abschnitt Ihres Werkstückes zu vergrößern,
betätigen Sie die Strg-Taste und ziehen dann mit gedrückte linker
Maustaste einen Rahmen auf.
Beim Loslassen der Maustaste erfolgt dann die Darstellung des vergrößerten
Ausschnittes. Wenn der Auto-Button
betätigt war, wird zunächst für die neue Größe
berechnet und anschließend dargestellt.
3.7 Weitere Ansichtseinstellungen
3.71 Materialfarbe
Die Grundfarbe des Materials stellen Sie unter Ansicht / Simulation...
ein
3.72 Beleuchtung
Um einen 3D-Eindruck zu erhalten muss mit einer oder mehreren
simulierten Lichtquellen gerechnet werden. Diese Lichtquellen können
Sie unter Menüpunkt Ansicht / Licht... konfigurieren. Bewährt
hat sich je ein Licht von den Seiten mit einer Intensität von 80 %
und eine leichtes Streulicht von 20 %. Das wären gleichzeitig die
Einstellung bei Installation.
3.73 Hintergrundfarbe
Über Ansicht / Hintergrundfarbe... können Sie die Farbe
des nicht benutzten Bildschirmteils ändern.
3.74 Werkzeuge in unterschiedlichen Farben darstellen
Der Simulator bietet die Möglichkeit, die Schnittkanten entsprechend
dem verwendeten Werkzeug verschiedenfarbig darzustellen. Sie können
dann z.B. bei einem Stempel sehen, was das Vorräumwerkzeug weggenommen
hat, wo das Nachräumwerkzeug arbeitete und ob das Ausspitz-/Schlichtwerkzeug
noch überall einen Span abgetragen hat.
Die Farben zu den einzelnen Werkzeugen stellen Sie unter dem Menüpunkt Ansicht / Extrafarben... ein. Sie aktivieren die verschiedenfarbige Darstellung über den Menüpunkt Ansicht / Farbe nach Werkzeug.
Die hier ebenfalls vorhandenen Einstellung für
Farbe nach Durchgang
kann
zur Zeit noch nicht sinnvoll genutzt werden.
3.8 Messen
Mit den Messtools können Sie in Ihrem simulierten Werkstück
Strecken, Winkel und Radien messen.
Es darf keine 3D-Ansicht eingestellt sein, es muss eine der Draufsichten aktiv
sein!
Das linke Messtool dient zum Ermitteln von 2D-Entfernungen. Sie wählen
das Tool an und klicken mit der linken Maustaste auf den Ausgangspunkt
der Messung. Sie können nun in allen Richtungen ein Gummiband aufziehen
und bekommen laufend die Entfernung angezeigt. Gemessen wird in der Bildschirmebene.
D.h. Sie können eine Schrifthöhe nur dann korrekt prüfen,
wenn Sie die Draufsicht aktiviert haben. Entsprechend könnten Sie
eine Frästiefe messen, wenn Sie eine Seitenansicht haben.
Die Messtool-Buttons sind keine Taster sondern Schalter. Um ein Messtool
auszuschalten, drücken Sie auf den eingedrückten Button. Zum Wählen
eines anderen Messtools drücken Sie auf den neuen Button. Das alte
Messtool wird dann abgeschaltet.
Das zweite Messtool von links dient zum Messen von 3D-Entfernungen. Hiermit können Sie Entfernungen unabhängig von der Drehung des Werkstückes messen. Dazu muss das Programm jedoch jeweils eine Berechnung durchführen. Deshalb bekommen Sie nicht fortlaufend Werte angezeigt. Erst wenn Sie die Maus nicht mehr bewegen wird die Strecke und die Komponenten der Strecke (X/Y/Z) angezeigt.
Das dritte Messtool dient zum Ermitteln von Winkeln.
Über die rechte Maustaste können Sie wählen, in welcher
Reihenfolge Sie die 3 zum Messen benötigten benötigen Punkte
anklicken wollen bzw., wie das Gummiband aufgehen soll. Achtung ! Wenn Sie
mit der rechten Maustaste einen Modi ausgewählt haben, müssen
Sie trotzdem noch mit der linken Maustaste das Tool einschalten.
Das rechte Messtool dient zum Ermitteln von Radien.
Auch hier können Sie über die rechte Maustaste zwischen 3
verschiedene Möglichkeiten wählen, wie Sie per Gummiband einen
Kreis aufziehen. Die Messung findet wiederum in der Bildschirmebene statt.
3.9 Schnittbildung
Mit diesem Tool können Sie Ihr Werkstück schneiden, um Schnittansichten
zu erhalten.
Wenn Sie das Tool direkt aktivieren, erhalten Sie einen Schnitt durch
das Werkstück parallel zur Bildschirmebene. Um einen sinnvollen Schnitt
zu bekommen, sollten Sie die Ansicht also zunächst einmal auf Draufsicht
umstellen. Mit dem Betätigen des Tools für Schnittbildung mit der linken Maustaste, wird der Schnitt ausgeführt. Gleichzeitig erhalten
Sie Scroller am unteren und rechten Bildschirmrand. Mit dem Scroller am
rechten Bildschirmrand können Sie die Schnittebene verschieben. Wenn
sich der rechte Scroller unten befindet, findet der Schnitt bei Z = 0 statt.
D. h. Sie bekommen eine nicht geschnittene Ansicht. Wenn Sie jetzt den
Scroller Stück für Stück nach oben verschieben, dann verschiebt
sich die Schnittebene mehr und mehr in die Tiefe. Wenn der Scroller oben
angekommen ist, schneiden Sie genau bei Werkstückdicke. D.h. Sie
sehen nichts mehr.
Um wieder zur Vollansicht zu gelangen, klicken Sie erneut auf das Tool für die Schnittbildung um den Button wieder auszulösen.
Um einen Schnitt senkrecht zur Bildschirmebene zu erhalten, gehen Sie
mit der rechten Maustaste auf das Tool für die Schnittbildung und
wählen den Punkt Schnittebene setzen an. Hiermit können
Sie jetzt per Maus festlegen, wo der Schnitt stattfinden soll. Der Pfeil
am Gummiband zeigt an, in welcher Richtung das Material stehen bleibt.
(Aufziehen des Gummibandes von oben nach unten: Pfeil zeigt nach rechts;
Aufziehen von unten nach oben: Pfeil zeigt nach links).
Wenn Sie einmal
einen Schnitt mit diesem Tool gemacht haben und Sie einen erneuten senkrechten
Schnitt machen möchten, müssen Sie den Modi über die rechte
Maustaste erneut anwählen.
Durch Ändern der Ansichtsrichtung können Sie die Schnittfläche
betrachten. Mit den Scroller auf der rechten Seite verschieben Sie nun
den Schnitt.
Zusätzlich können Sie die Ansicht auf eine Schichtdicke
begrenzen. D. h. es wird ab dem ausgeführten Schnitt nur ein bestimmter
Bereich des Werkstückes dargestellt. Dazu klicken Sie mit der rechten
Maustaste auf das Tool für Schnittbildung und klicken den Punkt Schichtdicke
aktiv an. Die vorgewählte Schichtdicke ist in den weiteren Menüpunkten
unterhalb des Eintrags Schichtdicke aktiv angehakt. Mit den unteren Scroller
können Sie die Schichtdicke stufenlos ändern.
Sie können die Anzeige einer Schichtdicke auch schnell über
die Checkbox am rechten unteren Bildschirmrand, da wo die beiden Scroller
aufeinander stoßen, ein- und ausschalten.
Das simulierte Werkstück wird als hohler Körper verstanden.
Wenn Sie einen Schnitt ausführen, schauen Sie in diesen Körper
hinein und sehen die Schnittkante und die gegenüberliegende Fläche
von innen. Wenn Sie jedoch mit einer Schichtdicke arbeiten, gibt es in
vielen Bereichen keine gegenüberliegende Fläche. D. h. Sie sehen
die Schnittkante und den Bildschirmhintergrund.
3.10 Besonderheiten/Grenzen
Sie können Werkstücke, die über Null programmiert sind,
zur Zeit nur simulieren, wenn Sie vorher die komplette Geometrie in den
positiven Bereich verschieben.
Werkstücke für die Rundgraviervorrichtung (Teilkopf) können
nur als Abwicklung simuliert werden.
Das Erstellen von Oberflächen kann simuliert werden.
Dagegen können Sie zur Zeit die Gravur auf Oberflächen immer
dann nicht simulieren, wenn Sie von einem fertigen Rohling ausgehen.
D. h. wenn Sie den Rohling selbst nicht per 1. Anweisungsliste erstellen.
3.11 Grafikkarte/Hardwarebeschleuniger
Für die 3D-Darstellung wird eine gute Grafikkarte benötigt.
Je mehr Rechenarbeit die Grafikkarte selbst übernehmen kann, desto
schneller erfolgt die Darstellung. Das gilt insbesondere beim Drehen des
Werkstückes mit der Maus. Sie sollten den Hardwarebeschleuniger der
Grafikkarte aktivieren und für OpenGL einstellen.