Die Ausrüstung einer normalen Werkzeugmaschine mit einem Abtaster hat
teilweise Nachteile gegenüber einer speziell für das Abtasten entwickelten
Anlage.
Ein wesentlicher Vorteil ist jedoch, dass keine extra Maschine angeschafft
werden muss.
Bei Oberflächen ohne feine Strukturen ist auch mit wenigen Abtastpunkten ein
gutes Ergebnis erzielbar, zwischen den Abtastpunkten wird nicht linear
interpoliert, die Zwischenpunkte der Oberfläche werden über Splinefunktionen
im Raum berechnet.
Es müssen keine wirklich gebogenen Formen sein, ein großes Anwendungsgebiet
ist das Abtasten von Material mit einer hohen Dickentoleranz.
Z.B. Plexiglas verfügt oft über eine hohe Toleranz in der Materialstärke.
Sollen Gravuren auf diesem Material durchgeführt werden, führt dies zu
erheblichen Problemen mit der Graviertiefe. Beim Einsatz von mechanischen
Oberflächenabtastern / Tiefenreglern / Gravurtiefenregler, die den
Gravierstichel auf konstanter Tiefe halten, kann es zu Problemen mit dem
Verkratzen der Oberfläche führen. Sollen Fräsarbeiten bestimmter Tiefen
durchgeführt werden, sind diese Tiefenregler meist unbrauchbar.
Das Material wird vor der Bearbeitung abgetastet, meistens sind nur wenige
Abtastungen erforderlich, da die Dickenschwankungen nicht in einem kleinen
Bereich stattfinden. Nach dem Abtasten kann die Bearbeitung gestartet werden,
während der Datenausgabe erfolgt passend zu der Materialdicke die Anpassung der
Werkzeugbahnen in der Z-Achse.
Festlegung des Abtastbereiches
Der Abtastbereich muss kein Rechteck sein.
Für den Abtastbereich können Konturen vorgegeben werden.
Es können innerhalb des Abtastbereiches Bereiche ausgeschlossen werden.
Beispiel;
Ein Werkstück mit nicht rechteckförmiger Außenkontur und einem Loch, also
einem Bereich in dem nicht abgetastet werden darf, soll beschriftet
werden:
Der Abtastbereich wird durch die Außenkontur des Werkstückes definiert, um
das Loch aus dem Abtastbereich heraus zu nehmen, muss dieses nur der gleichen
Ebene mit zugeordnet werden, die die Außenkontur definiert. Automatisch werden
in diesem Bereich keine Abtastungen vorgenommen.
Rotationssymmetrische Körper
Ist ein Körper rotationssymmetrisch, ist die Abtastung einer einzelnen
radialen Linie ausreichend (Profil):
Diese Technik findet z.B. oft Anwendung bei Reifenformen oder Formen
für Felgen.
Achssymmetrische Profile:
Wie andere Oberflächendefinitionen auch, kann ein Profil am Bildschirm
erstellt / editiert werden:
Es können auch STL-Dateien importiert werden, die von einem CAD-System oder
einer Abtastanlage geliefert werden. Ein Mischen verschiedener Definitionen zu
einer Oberfläche ist auch möglich.