Zusatzinformationen zum Messung von Schneidenhöhen
Messen mit der BES/C Steuerung
Vorraussetzung:
Das eigentliche Messergebnis, also die Schneidenhöhe, wird von
der 4 Achse der BES-Steuerung ausgelesen.
Für die 3. und 4. Achse muss in der
Steuerung ein Servo-AX-Modul installiert sein.
Als Messvorrichtung muss
ein Sensor genommen werden, der sein Messergebnis als Encoder-Signal ausgibt.
Z.B. Heidenhain ST3077 mit Teilung 2 µm und Messschritt 0,5µm.
Das Messergebnis wird von BESgrav als Achsenposition der
4. Achse (lineare Achse, U-Achse) ausgelesen.
Grundeinstellungen
Bevor Sie mit den Messungen beginnen können, müssen Sie einige
Einstellungen vornehmen. Diese Einstellungen finden Sie im Unterdialog
Grundeinstellungen:
Mit "Position für Referenzmessung" legen Sie einen Punkt auf dem Maschinentisch fest, an dem die Referenz genommen werden soll. Der hier erfasste Messwert wird später von jeder Messung abgezogen. So bleibt als Ergebnis die Schneidenhöhe ab Tischoberfläche bzw. bezogen auf eine Referenzhöhe übrig.
In der Regel wird die Messvorrichtung nicht in der Spindel eingespannt sein. Mit dem "Abstand Messstift zu Spindelmitte" legen Sie fest, um wieviel die Messvorrichtung von der Spindelmitte entfernt ist. Die hier abgelegten Werten werden bei den Messungen (auch die Referenzmessung) auf den Messpunkt (X/Y) aufaddiert. D. h. befindet sich die Messvorrichtung links von der Spindel (X-Achse) so ist der Abstand positiv anzugeben.
Mit der Eingabe "Z-Position für die Messung" legen Sie fest, welchen Z-Wert die Maschine für die Messung anfahren soll. Dieser Wert wird als Variable an die SPS's übergeben. Das BESgrav selbst fährt diesen Punkt nicht an.
Während der Messung werden die Messwerte in einer Datei protokolliert. Sie legen in dem Feld "Protokolldateien" fest, in welchen Verzeichnis die Dateien angelegt werden sollen. Die Dateien erhalten die von Ihnen im Feld "Extension" festgelegte Extension.
Der Dateiname selbst besteht aus dem Werkstücknamen mit angehängtem Datum und Uhrzeit. Somit wird für jeden Messvorgang eine individuelle Datei angelegt. Alte Messwerte werden nicht überschrieben.
Nachdem Sie alle Einstellungen vorgenommen haben sollten Sie diese mit dem Button "Als Voreinstellung speichern" dauerhaft in der KONT.INI ablegen.
Referenzmessung
Vor den eigentlichen Messungen müssen Sie einmal eine Referenzmessung
ausführen. Nur so erhalten Sie als Messergebnis direkt verwertbare
Werte.
Für die Referenzmessung stellen Sie im unter "Auswahl Messart"
den Punkt "Referenzhöhe messen" ein:
und Betätigen den Button "Messung(en) starten". Der ermittelte Wert wird dauerhaft in der KONT.INI gespeichert und im Dialog dargestellt.
Protokolldateien
Unter dem Button "Protokolle anzeigen..." sehen Sie eine Auflistung
von Dateien mit Ihren Schneidenmessungen. Die Datei zur neuesten Messung
steht ganz oben. Mit einen Doppelklick auf den Dateinamen oder einen Klick
auf den Button "Darstellen" können Sie sich die Messwerte ansehen.
Bis zu 500 Dateien im Verzeichnis werden sortiert. Sie sollten
also von Zeit zu Zeit das Verzeichnis mit den Messdaten archivieren und
die Dateien löschen.
SPS-Dateien zum Ansteuern der Messvorrichtung
Um die Messvorrichtung universell ansteuern zu können, wird sie
über einzelne SPS-Dateien angesprochen.
Bei der Installation von BESgrav werden Beispiel-SPS-Dateien
mitinstalliert.
Erläuterungen zu den SPS-Dateien:
Messvorrichtung einschalten - LenghtGaugesOn.SPS
Diese SPS wird einmal vor einer Messreihe aufgerufen. Hiermit kann
z. B. die Stromversorgung eingeschaltet werden. Oder Sie lassen eine Nachricht
auf den Bildschirm erscheinen, dass die Messungen jetzt beginnen.
Messvorrichtung ausschalten - LenghtGaugesOff.SPS
Diese SPS wird einmal nach einer Messreihe aufgerufen Z. B. zu Verwenden
um die Stromversorgung der Messvorrichtung auszuschalten.
Variablen
Bei Aufruf der nachfolgenden 4 SPS werden 3 Variable von dem
BESgrav
gesetzt:
MP_X Messposition in X, bezogen auf Maschinen-Null
MP_Y Messposition in Y, bezogen auf Maschinen-Null
MP_Z Messposition in Z aus Dialog. Dieser Wert wird vom
BESgrav nicht geändert. (außer INCH-->Millimeterumrechnung)
In den SPS kann/sollte die Position mit den MBASE-Befehlen angefahren
werden.
Bei der normalen Messung wird auf den Messpunkt des Werkstückes
der Werkstückbezugspunkt und der Abstand Spindelmitte zu Mitte Messstift
aufaddiert. Eine eventuelle Werkstückdrehung wird berücksichtigt.
D. h. die Variablen MP_X/MP_Y beziehen sich auf Maschinen-Null.
Bei einer Referenzmessung steht in MP_X / MP_Y die Position für
die Referenzmessung + Abstand Spindelmitte zu Messstift.
Referenzmessung
LenghtGauges_R_Out.SPS Position anfahren und Messstift ausfahren
LenghtGauges_R_In.SPS Messstift einfahren
Normale Messung
LenghtGauges_M_Out.SPS Position anfahren und Messstift ausfahren
LenghtGauges_M_In.SPS Messstift einfahren
DIN-Ausgabe
Wird die Schneidenhöhenmessung zusammen mit der DIN-Ausgabe verwendet,
so werden lediglich die SPS-Dateien ausgeführt. Es werden keine Werte
zurück gelesen. Sie können in den SPS-Dateien Befehle passend
zu Ihrer Steuerung programmieren. Die Variablen können verwendet werden.
Z. B. für einen G0 in folgender Form:
%G0 X$F MP_X:7:4 Y$F MP_Y:7:4
- direkte Ausgabe aller Zeichen nach dem % auf die Ausgabedatei
- mit $F wird der Inhalt einer float-Variablen abgerufen
- mit :7:4 wird die Zahl formatiert.. Minimal 7 Stellen insgesamt,
4 Nachkommastellen